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Louis XIV. setzte im Jahre 1688 seine herrschsüchtigen Pläne fort. Im Namen der Herzogin von Orleans, einer pfälzischen Prinzessin, forderte er einen großen Erbtheil ihres Bruders, des verstorbenen Kurfürsten von der Pfalz, obgleich sie im Heirathscontracte Verzicht geleistet hatte.

Gleichzeitig suchte Louis XIV. in dem Bischof von Straßburg, dem Cardinal Egon von Fürstenberg, dem Erzstifte von Cöln einen ihm ergebenen Kurfürsten und Erzbischof zu setzen. Allein der Kaiser, vom Pabste unterstützt, verschaffte das Erzstift im September 1688 dem Prinzen Joseph Clemens von Baiern.

Sofort fiel Louis XIV. ins Reich ein, eroberte Philippsburg mit vielen anderen Städten am Rhein und brandschatzte das Land weit umher.

So entbrannte der Krieg von neuem und ward bald ein allgemeiner. Nur Dänemark und Jacob II. von England waren anfangs mit Frankreich. Dänemark trat aber bald ab und in England brachte eine Revolution den Prinzen von Oranien als Wilhelm III. auf den Thron und dieser ward der Erretter Europa's, wie er derjenige von Holland und England geworden war. [...]

Am Rhein kommandierte der Markgraf Ludwig von Baden das kaiserliche Heer und die Reichsarmee gegen die Franzosen unter dem Marschall de Lorges. Während der 5 Feldzüge (1693-1697) war nicht eine einzige Schlacht, kaum ein Treffen von einiger Bedeutung auf diesem Kriegstheater vorgefallen. Beim Beginn eines jeden Feldzuges traten die größten Schwierigkeiten hinsichtlich des Stellens und der Verpflegung der Truppen ein; das Heer des Markgrafen war stets schwächer als dasjenige seiner Feinde; ein günstiges Resultat war unter solchen Umständen kaum zu erwarten.

Aus: von Sichart, Geschichte der Königlich-Hannoverschen Armee. Erster Band. Hannover 1866, S. 478-541

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Anmerkungen Hervorragende Zusammenstellung praktisch aller relevanten Dokumente, insbesondere der Tagebücher der Feldzüge der einzelnen Jahre