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Die nüchternen Fakten haben in allen Geschichtsbüchern oft nur als reines Datum Eingang gefunden: Am 18. Juni 1815 wurde die französische Armee bei dem kleinen belgischen Ort Waterloo von einer Koalition aus Engländern, Preußen, Niederländern, Belgiern, Hannoveranern, Braunschweigern und Nassauern besiegt. Das Kaiserreich Napoleon Bonapartes hatte aufgehört zu bestehen. Die Schlacht forderte insgesamt rund 40.000 Tote und Verwundete.

Bis auf den heutigen Tag ist das relativ eng begrenzte Schlachtfeld weitgehend unverändert geblieben.

Wie aber mag der einzelne Soldat den Kampf, die Vorbereitungen vorher und die Erschöpfung hinterher persönlich empfunden haben? Anhand von zahllosen erhalten gebliebenen Berichten von Schlachtteilnehmern zeichnet dieses Buch ein detailliertes Bild des Geschehens an jenen schicksalhaften Junitagen im Jahr 1815 nach. Beim Lesen wird deutlich, dass die tragischgroßen Ereignisse der Weltgeschichte zwar untrennbar mit den Namen berühmter Persönlichkeiten in Verbindung gebracht, aber stets vom einfachen Menschen durchlitten werden müssen.

"Eine Schlächterei... Die Zugmannschaft der Artillerie daß heulend auf ihren Pferden, als wir gegen sie vorgingen, es waren noch halbe Kinder."

(Corporal Dickson von der britischen Kavallerie)

Axel Martin Paul wurde am 4. August 1961 in Bonn-Bad Godesberg geboren. Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium Rheinbach im Mai 1980 diente er als Zeitsoldat bei der Jägertruppe der Bundeswehr. Er ist seither der Truppengattung der "Leichten Infanterie" immer besonders verbunden geblieben. Nach einem Studium der Forstwirtschaft in Göttingen ist er seit 1989 Beamter der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen und leitet zur Zeit ein Forstrevier im Forstamt Euskirchen in der Eifel. Bekannt sind seine zahlreichen Artikel in der Presse zu vorwiegend militärhistorischen Themen.

Mitgewirkt hat er an verschiedenen Publikationen über den Zweiten Weltkrieg. Als Mitautor hat er im Oktober 2001 das Buch "Vom Feindflug nicht zurückgekehrt" und im Oktober 2003 das Buch "Einsatzziel: Überleben!" im Aachener Helios-Verlag herausgegeben. Sein ständiger Begleiter ist der Rauhhaardackel "Oscar".

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Anmerkungen Der Hauptteil des Buches, die Seiten 23-91, sind ein vollständiges Plagiat von John Keegan's Waterloo-Kapitel in "Das Antlitz des Krieges". Der Autor, den man wohl eher Plagiator nennen sollte, hat lediglich die einzelnen Passagen umarrangiert und hier und da etwas umformuliert. Alle Selbstzeugnisse entsprechen vollständig der Auswahl Keegan's, wobei sich der Autor nicht einmal die Mühe einer eigenen Übersetzung gemacht hat, worauf die Nennung des englischen Originals in seinem Literaturverzeichnis hindeutet, sondern wortwörtlich die Übersetzungen (inklusive Auslassungen) der deutschen Ausgabe übernommen hat. Auffällig ist, daß der Autor gerade die ausführlichen psychologischen Deutungen Keegan's nicht plagiiert hat; war ihm das dann doch zu auffällig oder hat er sie nicht verstanden? Zum Rest des Buches ist wenig zu sagen: Eine bessere Ordre de Bataille (ohne zahlreiche Schreibfehler) findet man in vielen anderen Büchern über Waterloo, für die Stammrolle der Light Company des 2nd Btn. 2nd Foot Guards dürfte sich kaum jemand interessieren und die Erklärungen militärischer Fachbegriffe hätte besser jemand geschrieben, der sich damit auskennt. Dem interessierten Leser empfehle ich den Erwerb des Originals von John Keegan, das als Taschenbuch nur wenige Euro mehr kostet und deutlich mehr bietet. Dazu sollte man die Selbstzeugnisse im Original lesen, in Siborne's "Waterloo Letters", die interessanterweise im Literaturverzeichnis des besprochenen Buches fehlen!