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Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, den Entwicklungsphasen des Nationalbewußtseins nachzugehen. Das Ergebnis zu dem Dr. von Groote gelangt, hat jedoch über den Untersuchungsraum hinaus beispielhafte Geltung, denn wenn auch Nordwestdeutschland der soziologischen Gliederung des übrigen Deutschland nicht voll entspricht und landschaftliche Sonderheiten aufweist, so sind diese Abweichungen doch nicht so wesentlich, zumal das gesamt schöngeistige, wissenschaftliche, publizistische und private Schrifttum der Epoche geprüft wird. Durch dieses Schrifttum beeinflußte das übrige Deutschland die Entwicklung im nordwestdeutschen Raum und prägte es weitgehend, so daß in ihm ein starkes verbindendes Element wirksam wurde. Aber nicht allein auf das Schrifttum ist die Untersuchung aufgebaut, sondern sämtliche Lebensbereiche wurden untersucht und ihre nationalbewußten Äußerungen zur Prüfung mit herangezogen. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß das Nationalbewußtsein in der bürgerlichen Aufklärung wurzelt, deren nationales Bildungserlebnis in der durch sie zerstörten feudalen Gesellschaftsordnung neue Gruppierungsprinzipien anbot. Die politisierte Aufklärung änderte außerdem entscheidend die Bewußtseinshaltung der ländlichen Kleingruppen und schuf damit selbst die Voraussetzung, diese national anonym und abstrakt anzusprechen.

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Anmerkungen Die Untersuchung beschränkt sich ausschließlich auf Oldenburg und fußt auf sehr dünner Quellenbasis. Der Autor untersucht keineswegs alle Lebensbereiche oder die genannte Vielzahl schriftlicher Quellen. Nicht nur deshalb erscheint die angesprochene Verallgemeinerung seiner Thesen nicht möglich zu sein, denn Oldenburg unterschied sich durch seine Geschichte und Bevölkerungsstruktur doch erheblich von seinen norddeutschen Nachbarn, wie z.B. Kurhannover.